Korrosionsschäden bei der Befestigung von Sandwichpaneelen vermeiden

Im Arbeitsalltag von Metallleichtbauern spielen zunehmend hohe Anforderungen an die Qualität und Langlebigkeit von Gebäuden eine wichtige Rolle. Insbesondere beim Thema Korrosionsschutz sind Kompromisse fehl am Platz: Bauelemente des Metallleichtbaus sind bei Anwendungen im Außenbereich grundsätzlich auf beiden Seiten gegen Korrosion zu schützen. Der Einsatz von Befestigern aus Edelstahl ist somit für derartige Anwendungsfälle in der gesamten EU bindend. Der folgende Beitrag erörtert die Zusammenhänge.

Von Lagerhallen und Logistikzentren über Fertigungsstätten bis zu Bürogebäuden hat sich der Einsatz von Sandwichpaneelen aufgrund der effizienten Montage und der großen Verkleidungsflächen zu einem maßgeblichen Standard für die Fassadengestaltung entwickelt. Leistungsstarke Befestiger geben ihnen dauerhaften Halt. Ebenso wie die Paneele tragen sie somit entscheidend dazu bei, nicht nur ästhetische Anforderungen zu erfüllen, sondern auch die Funktionalität eines Gebäudes auf viele Jahrzehnte zu gewährleisten.

Das macht die Korrosionsbeständigkeit der eingesetzten Materialien – Befestiger eingeschlossen – zu einem wesentlichen Faktor, der von Planern, Verarbeitern und Monteuren zu berücksichtigen ist. Hilfestellung gibt hier DIN EN ISO 12944-2. Zur Sicherung der Langlebigkeit von Stahlbauten definiert die DIN unterschiedliche Korrosivitätskategorien für Bauteile mit Luftkontakt, die von ihrem Schweregrad her klar voneinander abgegrenzt sind. Wesentliche Kriterien sind Art und Ausmaß der korrosionsrelevanten Umgebungseinflüsse sowie die zu erwartenden korrosionsbedingten Masseverluste.

Eine unbedeutende Belastung liegt gemäß DIN EN ISO 12944-2 in beheizten Innenräumen ohne erhöhte Kondensation vor. Sie entsprechen der Korrosivitätskategorie C1. Die Korrosivitätskategorien C2 bis C5 hingegen umfassen Anwendungsfälle, die von geringen Belastungen im Außenbereich – so z. B. in überwiegend ländlichen Regionen mit geringer Verunreinigung der Luft –, bis zu extrem starken Belastungen im Außenbereich reichen. Letztere können z. B. durch Industrieeinflüsse oder Meeresnähe verursacht werden.

Die in DIN EN ISO 12944-2 getroffene Kategorisierung nimmt eine Schlüsselfunktion in der Europäisch Technischen Bewertung ETA 13/0183 für die Befestigung von Sandwichpaneelen ein. Dieser Leistungsnachweis bestätigt die Eignung der Lösungen von SFS für die Montage von  Sandwichelementen auf Metall- oder Holzunterkonstruktionen. Das Sandwichelement kann entweder als Wand- oder Dachverkleidung oder als tragendes Wand- oder Dachelement benutzt werden

Dabei basieren die dieser ETA zugrundeliegenden Prüf- und Bewertungsmethoden auf der Annahme einer Nutzungsdauer von mindestens 25 Jahren. Für Planer, Verarbeiter und Montagebetriebe bedeutet das: Auf eine hochwertige Ausführung sowie eine wirtschaftlich angemessene Nutzungsdauer ist bei ETA-bewerteten Befestigern uneingeschränkter Verlass.

Ab C2 ist der Einsatz von Edelstahlbefestigern Pflicht. Wesentliche Voraussetzung ist jedoch, dass die Wahl des Befestigers der Korrosivitätsklasse der Umgebungseinflüsse Rechnung trägt. Hierzu legt die ETA 13/0183 eindeutig fest, welche Baustoffe und Materialien in welchem Anwendungsfall zulässig sind. Konkret beschreibt sie den Einsatz von Befestigern aus Kohlenstoff in der Korrosivitätsklasse C1, d. h. in geschlossenen Räumen, als qualitativ ausreichend. Für alle anderen Anwendungsfälle hingegen gibt sie vor:

„Befestigungsschrauben, die dazu bestimmt sind, in externen Umgebungen mit ≥ C2 Korrosion nach dem Standard EN ISO 12944-2 benutzt zu werden, sind aus rostfreiem Stahl.“

Kostenintensive Reklamationen vermeiden

Diese Festlegung trifft die ETA aus gutem Grund. Anders als Kohlenstoff zeichnet sich Edelstahl durch seine extrem hohe Korrosionsbeständigkeit aus, insbesondere gegen die für den Stahlbau charakteristische Loch- und Spannungsrisskorrosion. Möglich wird dies durch die speziellen Materialeigenschaften von Edelstahl. Bei Kontakt mit Sauerstoff oder Wasser bewirken diese die Bildung einer dünnen Schutzschicht an der Oberfläche des Befestigers, die die Entstehung von Korrosionsschäden verhindert. Planer, Verarbeiter und Montagebetriebe sind folglich gut beraten, dies bei der Umsetzung von Bauprojekten zu berücksichtigen. Wer bei der Wahl des Befestigermaterials Kompromisse macht, riskiert am Ende kostenintensive Reklamationen.