Fachbegriffe von A bis D


Wichtige Schlagworte der Befestigungstechnik 


Übersicht ausgewählter Fachbegriffe



Agraffe

Eine Agraffe ist ein klammer- oder spangenförmiges Verbindungsstück und Teil der verdeckt liegenden, d. h. nicht sichtbaren, Befestigung von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden. Je nach Funktion können Agraffen unterschiedlich geformt sein. Bei der Montage der Platten bietet die Kombination aus Agraffe und Hinterschnittanker eine Möglichkeit zur spannungsfreien Befestigung. Hierzu werden sie über die Anker mit den Platten verbunden und in die horizontalen Tragprofile der Unterkonstruktion eingehängt.

Auszugswert

Im Allgemeinen zeigen Auszugswerte von Befestigern, in welcher Höhe Lasten in den Befestigungsuntergrund eingeleitet werden können. Im Detail können sich die Angaben und deren Bestimmung jedoch je nach Anwendung unterscheiden. Auszugswerte bzw. Zugtragfähigkeitswerte werden in der Regel in kN (Kilonewton) angegeben.

So beschreibt der charakteristische Wert der Zugtragfähigkeit (NR,k) im Metallleichtbau den kleinsten Wert aus der Auszugtragfähigkeit des Befestigers aus Bauteil II und der Durchknöpftragfähigkeit des Befestigers durch Bauteil I.

Im Bereich der mechanischen Flachdachbefestigung wiederum spielen Auszugswerte und deren Ermittlung durch Tauglichkeitsprüfungen auf der Baustelle häufig eine wichtige Rolle bei Sanierungsmaßnahmen. Diese bewerten dann ausschließlich den Auszug, die Auszugtragfähigkeit aus dem Untergrund, ohne dass darin z. B. Überknöpfwerte zwischen Befestigerkopf und Lastverteilteller oder Tülle einfließen.

Bauteil

Bei der mechanischen Befestigung unterscheidet man in der Regel zwei Bauteile. Diese werden als Bauteil I und Bauteil II bezeichnet. Das zu befestigende Bauteil, z. B. ein Sandwichelement, wird als Bauteil I bezeichnet. Dieses liegt an der Kopfseite des Verbindungselements an. Das Bauteil, an bzw. in dem befestigt wird – in der Regel die Unterkonstruktion –, wird als Bauteil II bezeichnet. Bauteil I wird folglich an Bauteil II befestigt. Für die Wahl des richtigen Befestigungsmittels sind u. a. das jeweilige Material sowie die Gesamtdicke der beiden Bauteile entscheidend.

Befestiger

Ein Befestiger ist ein Bauteil zur mechanischen Verbindung von zwei oder mehr Komponenten, so z. B. Schrauben, Dübel, Nägel und Gewindebolzen, Niete und Schraubanker. In der Industrie kommen hauptsächlich Befestiger aus Edelstahl, Kohlenstoffstahl und legiertem Stahl zum Einsatz. Spezielle Beschichtungen wie Zink oder Chrom können Leistungsmerkmale wie die Korrosionsbeständigkeit zusätzlich verbessern. Bei der Wahl des geeigneten Befestigers sind diverse Faktoren zu berücksichtigen. Neben den zu verbindenden Materialien zählen hierzu u. a. Temperatur, Feuchtigkeit, die auf den Befestiger wirkende Last, Gewichtsbeschränkungen und Montageverfahren.

Bemessungswerte/-lasten

Bemessungswerte – auch Bemessungslasten – dienen im Bauwesen zur Berechnung der Belastung, der Bauwerke und Baumaterialien im konkreten Anwendungsfall standhalten müssen. Bauwerkslasten entstehen in der Regel durch eine Mischung aus konstanten Einwirkungen wie Eigenlasten, Erd- oder Wasserdruck und veränderlichen Lasten wie Wind, Schnee, Eis oder Temperatur.

Bi-Metall-Spitze/-Befestiger

Edelstahl-Befestiger mit einer gehärteten Spitze aus Kohlenstoffstahl ermöglichen das Furchen eines Traggewindes in Unterkonstruktionen aus Stahl. Derartige Befestiger mit Bi-Metall-Bohrspitze zeichnen sich im Vergleich zu herkömmlichen Edelstahlbefestigern durch ihre erkennbar höhere Bohrleistung aus. Klassische Anwendungsgebiete für Bi-Metall-Befestiger sind der Metall-, Aluminium- und Fassadenbau, wo sie aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit auch Stahluntergründen standhalten.

Blindbefestiger

Blindbefestiger unterstützen die rückseitige und damit nicht sichtbare Befestigung von vorgehängten, hinterlüfteten Fassadenpaneelen. Speziell in Objekten mit gehobenem architektonischem Anspruch betonen sie die Wertigkeit einer Fassade damit zusätzlich.

Blindniet

Ein Blindniet besteht aus einer Hülse mit Setzkopf sowie einem in den hohlen Nietkörper integrierten Nietdorn mit Sollbruchstelle. Mithilfe einer Blindnietzange wird das herausstehende Dornende bei der Montage in ein vorgebohrtes Loch zunächst nach außen gezogen. Über die Sollbruchstelle wird anschließend der herausstehende Teil entfernt. Großer Vorteil des Blindnietens ist die Möglichkeit zur Verbindung von einseitig zugänglichen Bauteilen.

Bohrbefestiger

Bohrbefestiger bzw. -schrauben (auch Direktbohrschrauben genannt) sind selbstbohrende Befestigungsmittel. Sie besitzen eine Bohrspitze mit Schneideflächen, die bei der Montage ein Loch bohren und dabei ein Gegengewinde furchen, in dem sich das Befestigergewinde im gleichen Arbeitsvorgang verankert. Der Verzicht auf das Vorbohren führt zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen. Bohrbefestiger finden unter anderem im Fassadenbau Anwendung, z. B. zur Befestigung von Sandwichpaneelen auf Holz- und Stahlunterkonstruktionen.

Bohrleistung

Die Bohrleistung einer Schraube mit Bohrspitze gibt an, welche Dicke die von ihr durchbohrten Elemente haben können. Für eine qualitativ hochwertige Ausführung ist es folglich wichtig, stets einen Befestiger mit der erforderlichen Bohrleistung zu wählen. Bei zu geringer Bohrleistung kann die Schraube das zu befestigende Element bzw. den Befestigungsuntergrund nicht vollständig durchdringen; Schrauben mit zu großer Bohrleistung dagegen schaffen in zu dünnen Bauteilen keine optimalen Auszugswerte.

Bohrspitze

Befestiger mit Bohrspitze bzw. Bohrschrauben verfügen über eine Bohrspitze mit zwei Bohrschneiden und eignen sich zur Montage ohne Vorbohren. Hierzu schneiden sie beim Eindrehen das Gegengewinde, in dem sich das Befestigergewinde verankert. Die spezielle Form der Bohrspitze verhindert ein Verrutschen während des Anbohrens. Bohrspitzen eignen sich vor allem für die Anwendung in Metallen und Kunststoffen und machen die Montage ausgesprochen effizient.

Chrom-VI-freie Oberflächenbeschichtung

Chrom VI – kurz Cr(VI) – wurde bis vor wenigen Jahren u. a. mit dem Ziel des Korrosionsschutzes zur Oberflächenbeschichtung von Befestigern verwendet. Heute gilt Chrom VI in der EU als umwelt- und gesundheitsgefährdender Gefahrstoff. Ein allgemeines Stoffverbot für Chrom VI haltige Oberflächen trat 2017 im Rahmen der REACH Verordnung EG 1907/2006 europaweit in Kraft. An ihrer Stelle werden seitdem Oberflächenbeschichtungen mit Chromaten in dreiwertiger Form eingesetzt. Sie zeichnen sich durch ihre höhere Umweltfreundlichkeit und Recyclingfähigkeit aus.

Dämmstärke

Zur Bestimmung der Stärke einer Wärmedämmung werden diverse Faktoren herangezogen. Je höher die Wirkung des verwendeten Dämmmaterials – sprich: je geringer seine Wärmeleitfähigkeitsklasse –, desto dünner darf die Dämmschicht ausfallen. Weitere Einflussfaktoren sind die Dämmstoffqualität, das Material der Unterkonstruktion sowie die Anzahl der Wandhalter pro Quadratmeter. Die jeweils einzuhaltenden Dämmwerte werden durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt. Für die vorgehängte hinterlüftete Fassade legt es einen U-Wert von 0,21 W/m² K zugrunde. Bei Passivhäusern ist ein U-Wert von 0,15 W/m² K einzuhalten.

Demontierbarkeit

Die Möglichkeit zur Demontage von Befestigern ist insbesondere für Reparaturen und Sanierungsvorhaben essenziell wichtig. Im Idealfall erlaubt ein Befestiger die Entfernung mithilfe von Standardwerkzeugen und ohne bleibende Schäden oder optische Beeinträchtigungen des Fassadenbilds.

Dichtband

Dichtbänder dienen zum Schutz vor eindringender Feuchtigkeit und Schmutz sowie zur Verhinderung eines Luftaustauschs zwischen kalten und warmen Bereichen. Sie werden in kritischen Anschlussbereichen eingesetzt – etwa dem Übergang zwischen Wand und Boden oder den Fugen von Trapezprofilen und Wellblechen. Dichtbänder sind meist selbstklebende, elastische Bänder aus Polyethylenschaumstoff.

Dichtscheibe

Dichtscheiben werden in der Regel in Form von Edelstahlscheiben mit aufgeklebter Dichtung aus EPDM bei Verschraubungen im Außenbereich eingesetzt. Sie verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz und tragen zur Verteilung der Vorspannkraft auf eine möglichst große Fläche bei. Durch die leichte Wölbung wird die Dichtung beim Anziehen der Schraube von außen nach innen fest auf das darunterliegende Bauteil gedrückt.

Direktbohrschrauben

Bohrbefestiger bzw. -schrauben (auch Direktbohrschrauben genannt) sind selbstbohrende Befestigungsmittel. Sie besitzen eine Bohrspitze mit Schneideflächen, die bei der Montage ein Loch bohren und dabei ein Gegengewinde furchen, in dem sich das Befestigergewinde im gleichen Arbeitsvorgang verankert. Der Verzicht auf das Vorbohren führt zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen. Bohrbefestiger finden unter anderem im Fassadenbau Anwendung, z. B. zur Befestigung von Sandwichpaneelen auf Holz- und Stahlunterkonstruktionen.

Dübelauszug

Insbesondere bei Bestandsgebäuden dient der Dübelauszug dazu, die Belastung des Verankerungsgrunds – so z. B. des Mauerwerks – in Verbindung mit dem für die Montage vorgesehenen Dübel zu testen. Ein zu diesem Zweck durchgeführter Dübelauszugsversuch beinhaltet eine vorgegebene Reihe an Testläufen und Tauglichkeitsprüfungen. Der auf diese Weise ermittelte Auszugswert dient als Grundlage für die statische Berechnung und gibt Handlungssicherheit.

Durocoat

Bei Durocoat handelt es sich um eine anorganische Beschichtung aus chrompassivierten Zinklamellen, die die Korrosionsbeständigkeit von Befestigern erhöht und sie vor Wasserstoffversprödung schützt. Die Beschichtung bietet einen hervorragenden Korrosionswiderstand bei einer äußerst geringen Schichtstärke (4 bis 8 µm). Sie zeichnet sich zudem durch ihre gute Wärmebeständigkeit und ausgezeichnete Montageeffizienz aus.

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