Fachbegriffe von E bis L


Wichtige Schlagworte der Befestigungstechnik


Übersicht ausgewählter Fachbegriffe



Einschraubdrehmoment

Das Einschraubdrehmoment ist die für das Setzen eines Befestigers erforderliche Kraft. Je niedriger das Einschraubdrehmoment, desto einfacher, schneller und vor allem vom Energieaufwand her schonender für Mensch und Maschine verläuft die Montage. Das wirkt sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Montage und die Lebensdauer der Maschinen aus. Faktoren wie die Befestigergeometrie, die Bohrspitze oder evtl. Gleitbeschichtungen können das Einschraubdrehmoment erheblich beeinflussen.

Feldbefestigung

Bei der mechanischen Flachdachbefestigung mithilfe der Feldbefestigung werden die mit speziellen Lastverteiltellern kombinierten Befestiger – unabhängig von Breite und Verlegerichtung der Dachbahnen – in einem gleichmäßigen Raster auf der Wärmedämmung gesetzt und im tragenden Untergrund verschraubt. Die Überlappungsbreite der Dachbahnen ist sehr gering, da keine zusätzliche Überdeckung für Befestiger benötigt wird. Weiterer Vorteil der Feldbefestigung: Das Verschweißen der Lastverteilteller an die Unterseite der Dachabdichtung kann durch die induktive Erwärmung der Lastverteilteller kontrolliert und durchdringungsfrei erfolgen.

Feuerwiderstandsfähigkeit

Die Feuerwiderstandsfähigkeit von Bau- oder Gebäudeteilen beschreibt ihre Standsicherheit im Brandfall bzw. ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber der Ausbreitung des Feuers. Die Klassifizierung von Bauteilen erfolgt im Zuge spezieller Brandprüfungen und gibt Auskunft über den Zeitraum, in dem sie einem Feuer ohne wesentliche Funktionsverluste standhalten. Bauteile und Elemente der Feuerwiderstandsklasse F30 (feuerhemmend) z. B. bleiben im Brandfall mindestens 30 Minuten ohne Funktionsverlust.

Fixpunkt/-hülse

Bei Fix- oder Nagelhülsen handelt es sich um Befestigungslösungen aus Federstahl, die mithilfe eines Hammers in ein vorgebohrtes Loch hineingeschlagen werden und sich dabei über die gesamte Länge hinweg im Bohrloch verspannen. Dübel und Schrauben sind hierzu nicht erforderlich. Fixhülsen ermöglichen die schnelle, kostengünstige Befestigung von leichten Unterkonstruktionen aus Holz und Metall sowie Metallprofilen in Vollbaustoffen.

Flügelbohrschrauben

Flügelbohrschrauben dienen der hochwertigen Verbindung von Holz und Stahlblech in einem einzigen Arbeitsschritt. Hierzu verfügt die Bohrspitze über Flügel, die beim Eindrehen eine Freistellung zwischen Schraubenkörper und Holz erzeugen. Das verhindert einen Zwangsvorschub und gewährleistet einen sicheren Gewindeformprozess im Stahl.

Funktionsspitze (verzahnt)

Selbstschneidende Betonbefestiger besitzen eine verzahnte Funktionsspitze und dienen insbesondere zur Verwendung in Beton sowie anderen Baustoffen mit hoher Dichte. Bei der Montage werden die Befestiger in ein gewindefreies Loch eingedreht. Ihre verzahnte Funktionsspitze furcht sich dabei in den Untergrund hinein und sorgt für eine sichere Verbindung. Die Reduzierung des Einschraubdrehmoments durch die Funktionsspitze macht die Montage effizient, kraftsparend und sicher.

Gefälledämmung

Die Gefälledämmung ist eine spezielle Form der Wärmedämmung, die eine planmäßige Wasserableitung auf Flachdächern ermöglicht. Eine Gefälledämmung besteht meist aus einer ebenen Grunddämmung, die mit darauf verlegten keilförmigen Dämmplatten kombiniert wird. Mit Gefälledämmungen kann sowohl auf horizontalen Tragkonstruktionen ein ausreichendes Gefälle hergestellt werden als auch auf Konstruktionen mit bereits in Neigung verlegter Tragschale eine zusätzliche Wasserführung zu den Dachabläufen erfolgen. Diese Art der Dämmung kommt nicht ausschließlich auf Flachdächern, sondern auch auf Balkonen und Terrassen zum Einsatz.

Geländekategorie

Die Geländekategorie ist ein wichtiger Parameter zur Berechnung der Windeinwirkungen auf ein Bauwerk. Hierzu unterscheidet DIN EN 1991-1-4 (Einwirkungen auf Tragwerke - Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen - Windlasten) zwischen vier Geländekategorien.

Geländekategorie I: Offene See, Seen mit mindestens 5 km freier Fläche in Windrichtung, glattes, flaches Land ohne Hindernisse

Geländekategorie II: Gelände mit Hecken, einzelnen Gehöften, Häusern oder Bäumen

Geländekategorie III: Vorstädte, Industrie- oder Gewerbegebiete, Wälder

Geländekategorie IV: Stadtgebiete, bei denen mindestens 15 % der Fläche mit Gebäuden mit einer mittleren Höhe von mehr als 15 m bebaut sind

Gewindeformbefestiger

Gewindeformbefestiger sind aufgrund ihrer speziellen Konstruktion in der Lage, beim Eindrehen in den Grundwerkstoff ein Gegengewinde zu formen. Auf diese Weise erlauben sie die zeitsparende Direktbefestigung auch dann, wenn statisch stark beanspruchte Tragkonstruktionen nicht beidseitig zugänglich sind, und bieten beste Voraussetzungen für die schnelle, sichere und wirtschaftliche Befestigung schwer zugänglicher Bauteile.

Gewindefurchender Befestiger

Gewindefurchende Befestiger lassen sich ohne Vorschneiden eines Muttergewindes in plastisch verformbare Werkstoffe einschrauben – beim Eindrehen in vorgebohrte Löcher formen sie selbst das Muttergewinde. Schrauben dieser Art bieten nicht nur starke Verbindungen, sondern ermöglichen auch beträchtliche Kosteneinsparungen, da das Gewindeschneiden im Bauteil entfällt. Gewindefurchende Befestiger eignen sich vor allem für Werkstoffe wie Stahl und Aluminium.

Gewindesteigung

Die Gewindesteigung bezeichnet bei metrischen Gewinden die Distanz zwischen zwei Gewindeflanken, also den höchsten Punkten des Gewindes. Sie wird in Millimeter gemessen, gibt Aufschluss über den Weg, der durch eine Umdrehung zurückgelegt wird, und beeinflusst somit die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Zudem kann die Gewindesteigung einen Einfluss auf die Leistungseigenschaft des Befestigers haben. Eine hohe Gewindesteigung bedeutet eine vergleichsweise schnellere Verarbeitung, aber insbesondere in Holzuntergründen eine geringere Auszugskraft. Daher gilt es, stets einen optimalen Kompromiss bei der Entwicklung der Geometrie zu finden. Innovative Gewindeformen mit sogenannten variablen Gewindesteigung beispielsweise unterstützen das Zusammenziehen der zu montierenden Bauteile. Die Gewindesteigung gilt als Hauptmerkmal zur Unterscheidung von Regel- und Feingewinde. Die Abmessungen dieser Gewindearten sind genormt: Jedem Gewinde-Außendurchmesser ist nach DIN 13 eine konkrete Gewindesteigung zugeordnet.

Großkopfniet

Der Großkopfniet ist eine Form des Blindniets, die sich durch einen überdurchschnittlich großen Kopf auszeichnet. Er kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn das Material des außen liegenden Bauteils weicher als das des mit ihm zu verbindenden Bauteils ist. Aufgrund seiner Kopfgröße kann sich der Großkopfniet nicht in das Bauteil eindrücken und es auf diese Weise beschädigen. Großkopfniete werden unter anderem zur Befestigung von Verkleidungsplatten an Stahl-Unterkonstruktionen verwendet.

Hinterschnitt

Die Hinterschnitttechnik erlaubt die unsichtbare Befestigung von vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden und findet bei massiven Platten wie z. B Stein Anwendung. Hierzu werden die Verkleidungen zunächst ohne Durchstoßen der Platten an der Rückseite angebohrt. In Abhängigkeit vom jeweiligen Anker kann dies u. U. mithilfe einer einfachen Sacklochbohrung erfolgen. Die technischen Vorgaben für Platte und Anker sind dabei zu beachten. Die gesetzten Hinterschnittanker lassen sich anschließend mithilfe von Agraffen oder durchgehenden Tragprofilen in die Unterkonstruktion einhängen. Neben ihren ästhetischen Vorteilen überzeugt die verdeckt liegende Befestigung mit Hinterschnitt durch eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.

Hinterschnittbohrung

Die Hinterschnitttechnik ist eine Methode zur verdeckt liegenden Befestigung vorgehängter hinterlüfteter Fassaden (VHF). Eine Hinterschnittbohrung wird an der Rückseite der Fassadenplatte gesetzt. Dabei durchdringt sie die Platte nicht vollständig. Das Grundloch wird vielmehr ausgeweitet bzw. hinterschnitten. In die Bohrung wird dann der Anker gesetzt, der der Befestigung der Fassade an der Unterkonstruktion dient.

Horizontalaussteifung

Unter Aussteifung versteht man die Stabilisierung eines Gebäudes durch das horizontale bzw. vertikale Ableiten von Lasten, die z. B. aufgrund von Wind, Erddruck oder Lotabweichungen auf das Gebäude wirken. Aussteifende Bauteile sind Deckenscheiben und Wandscheiben, deren Wirkungslinien sich in mehreren Punkten überschneiden. Die Ableitung horizontaler Lasten geschieht durch die Horizontalaussteifung.

Induktionsschweißgerät

Induktionsschweißgeräte kommen bei der Feldbefestigung von Flachdächern zum Einsatz. Ohne eine zusätzliche Befestigung der Wärmedämmung und unabhängig vom Dachbahnrand erlauben sie die schnelle, sichere Befestigung von Dachbahnen. Hierzu werden die Dachbahnen mithilfe von Induktionstechnik auf spezielle Lastverteilteller verschweißt. Das erlaubt eine sichere Haftung an der Unterseite der Dachbahnen und macht die Flachdachbefestigung ausgesprochen effizient und wirtschaftlich.

Kesternichtest

Der Kesternichtest ist ein Korrosionsprüfverfahren zur Simulierung von Witterungseinflüssen. Es ermöglicht eine gegenüber der Freibewitterung wesentlich beschleunigte Bewertung des Korrosionsverhaltens von Werkstoffen, Beschichtungen und Überzügen. Der im Jahr 1951 von Wilhelm Kesternich entwickelte Test setzt die zu prüfenden Teile in fünf 24-Stunden-Zyklen feuchtwarmer, mit Schwefeldioxid angereicherter Luft aus. Definiert wird das Prüfverfahren durch die Norm DIN 50018 – „Prüfung im Kondenswasser-Wechselklima mit schwefeldioxidhaltiger Atmosphäre“ – sowie die europäische Norm DIN EN ISO 6988 – „Metallische und andere anorganische Überzüge – Prüfung mit Schwefeldioxid unter allgemeiner Feuchtigkeitskondensation“.

Klemmlänge (CL)

Klemmlängen oder Angaben für CL (Clamping Length) sind entscheidend bei der Wahl der richtigen Befestigerlänge oder deren Kombination mit anderen Produkten. Die exakte Berechnung bzw. Definition kann sich je nach Anwendung unterscheiden.

Im Metallleichtbau ist die Klemmlänge oder CL (Clamping Length) als die maximal zulässige Summe der Dicken von Bauteil I und II definiert. Die Klemmlänge bei der mechanischen Flachdachbefestigung hingegen entspricht der Dicke des gesamten zu befestigenden Dachschichtenpakets von der Oberkante der Unterkonstruktion bis zur Oberkante der Dachabdichtung (dampfdiffusionshemmende Schicht, Wärmedämmung, Dachabdichtung).

Kohlenstoffstahl-Befestiger

Kohlenstoffstahl – auch Carbon- oder C-Stahl genannt – zeichnet sich durch seine hohe Festigkeit und die Möglichkeit des thermischen Härtens aus. Befestiger mit gehärteter Bohrspitze aus Kohlenstoffstahl werden demzufolge immer dann eingesetzt, wenn eine extrem schnelle Durchdringung des Grundwerkstoffs gewünscht bzw. erforderlich ist.

Korrosionsschutz

Ein Korrosionsschutz verhindert die Entstehung von Rostschäden an Bauteilen. Zwar lassen sich diese nicht vollständig verhindern, doch können entsprechende Maßnahmen sie oftmals reduzieren und die Funktionstüchtigkeit eines Bauteils über die gesamte Lebensdauer gewährleisten. Passiver Korrosionsschutz schützt Baustoffe durch konstruktive Maßnahmen wie Überdachungen sowie durch spezielle Schutzbeschichtungen. Beim aktiven Korrosionsschutz hingegen wird ein sogenanntes unedleres Metall eingesetzt, das anstelle des zu schützenden Materials korrodiert.

Lackierte Niete

Mithilfe einer Lackierung lassen sich Niete farblich harmonisch an das zu vernietende Bauteil anpassen. In der Regel geschieht dies über eine Pulverbeschichtung oder Heißtrommellackierung. Eine Pulverbeschichtung ist in sämtlichen RAL-Farbtönen möglich und gewährleistet qualitativ hochwertige und dauerhafte Ergebnisse.

Längsstoßbefestigung/-befestiger

Der Längsstoß bezeichnet die seitliche Überlappung von Profiltafeln. Zur Minimierung von Wasserschäden befindet er sich bei Dachprofilen im Obergurt der Tafeln, bei Wandprofilen in der Regel im Untergurt. Da Längsstoßbefestiger einen hohen Korrosionsschutz benötigen, haben sich insbesondere Edelstahl-Dichtschrauben bewährt. Sie schützen das Bohrloch durch ihre zusätzliche Dichtscheibe vor Feuchtigkeit und Schmutz. Zeit- und Kostenvorteile entstehen beim Einsatz von selbstbohrenden Befestigern.

Lastverteilteller

Lastverteilteller dienen zur dauerhaft sicheren, mechanischen Befestigung von Dachbahnen oder Dämmstoffen auf Flachdächern. Große Vorteile bietet die Feldbefestigung: Mithilfe spezieller Lastverteilteller werden hier die Befestiger in einem gleichmäßigen Raster auf der Wärmedämmung gesetzt und mit dem tragenden Untergrund verbunden. In diesem Fall erfolgt das Verschweißen durch die induktive Erwärmung der Lastverteilteller kontrolliert und durchdringungsfrei.

L-Profil

Ein L-Profil – auch Winkelprofil – ist ein stabförmiges Bauteil aus Metall mit einem über die gesamte Länge hinweg konstanten Querschnitt. Die beiden Seiten des Profils (Flanschen) stehen in einem 90°-Winkel zueinander und unterstützen mit ihrer Geometrie eine optimierte Lastabtragung. In den Unterkonstruktionssystemen vorgehängter hinterlüfteter Fassaden finden sie als Direktbefestigungen, Distanzunterkonstruktion oder Basiskonstruktion Verwendung.

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