Fachbegriffe von M bis S


Wichtige Schlagworte der Befestigungstechnik


Übersicht ausgewählter Fachbegriffe



Magazinierter Befestiger

Magazinierte Befestiger sind für die Verwendung in einem Setzgerät bestimmt. Damit sie von dem Gerät rasch eingezogen und gesetzt werden können, sind sie z.B. in Kunststoffgurten magaziniert. So ist eine rasche maschinelle Montage möglich.

Modulbau

Beim Modulbau-Verfahren werden vorgefertigte Bauelemente – z. B. Wände, Decken, oder komplette Raummodule – in Fertigungshallen produziert und auf der Baustelle endmontiert. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrads und der witterungsunabhängigen Produktion verkürzt der Modulbau die Bauzeit und sorgt so für planbare Prozesse mit Zeit- und Kosteneinsparungen. Nachteilig hingegen wirken sich die Notwendigkeit eines detaillierten Planungsprozesses sowie die verringerte Flexibilität aus.

Nichtrostender Werkstoff

Nichtrostende Werkstoffe spielen überall dort eine bedeutende Rolle, wo die Baustoffe der Gebäudehülle verstärkter Feuchtigkeit sowie dem Einfluss von Säuren und Laugen ausgesetzt sind. Sie tragen wesentlich zum Korrosionsschutz bei.

Nut-Feder-Verbindung

Nut-Feder-Verbindungen dienen der biegesteifen Verbindung zweier Bauteile durch Zusammenstecken. Verbindungselement ist die längliche Vertiefung – die Nut –, oft mithilfe einer eingesteckten Feder. Ist diese fest in das Bauteil integriert, wird sie als Spund bezeichnet. Nut-Feder-Verbindungen werden in erster Linie zum biegesteifen Verbinden von Brettern oder Paneelen verwendet und stellen sicher, dass es nicht zu einem Höhenversatz zwischen den verbundenen Elementen kommt.

Obergurtbefestigung

Sandwichelemente und Trapezprofile werden in der Regel per Ober- oder Untergurtbefestigung mit der Unterkonstruktion verbunden. Als Obergurt wird der obere waagerechte Teil eines Trapez- oder Sandwichprofils bezeichnet. Eine Verschraubung durch den Obergurt bietet den Vorteil, dass die Gefahr von Wasserschäden minimiert wird, da die Montage nicht in der wasserführenden Ebene stattfindet. Allerdings können bei der Montage Dellen an den Verschraubungspunkten entstehen. Befestiger für die Obergurtverschraubung müssen auf ihre mögliche Kopfauslenkung hin geprüft sein (ETA). Nachteilig bei der Obergurtbefestigung sind die im Vergleich zur Untergurtbefestigung kostenintensiveren Befestiger.

Omega-Profil

Bei einem Omega-Profil handelt es sich um ein stabförmiges Bauteil aus Metall. Da sein Querschnitt aufgrund der beiden seitlichen Flügel an einen Hut mit Krempe erinnert, ist es auch als Hut-Profil bekannt. Anders als ZED-Profile, die lediglich einseitig mit einem Flügel versehen sind und deshalb bevorzugt an den Außenseiten einer Fassade oder im Anschlussbereich von Öffnungen zum Einsatz kommen, erfolgt die Verwendung von Omega-Profilen meist mittig in der Fassade. Aufgrund ihrer beidseitigen Montagefläche kommen Omega-Profile häufig bei der Befestigung von Fassadenplatten in Unterkonstruktionen zum Einsatz.

Paneeleinteilung

Die Einteilung von Paneelen für vorgehängte hinterlüftete Fassaden hängt von diversen Faktoren ab. Sie erfolgt durch den Planer bzw. Architekten, basierend auf der Fassadeneinteilung durch vorhandene Öffnungen wie Fenster und Türen oder das Plattenformat der ´Mutterplatte´. Die Paneeleinteilungen können entweder horizontal oder vertikal erfolgen, wobei die vertikale Einteilung aufgrund der hierfür erforderlichen Unterkonstruktion aufwändiger und kostenintensiver als die horizontale ist. Neben ästhetischen Aspekten kommen hier insbesondere funktionale und wirtschaftliche Erwägungen zum Tragen.

Rand- und Achsabstände

Diese Parameter sind wichtige Leistungseigenschaften und beschreiben, wie nah die Befestiger zum Bauteilrand bzw. untereinander montiert werden dürfen, ohne den Untergrund zu beschädigen. Die gesamte Geometrie eines Befestigers beeinflusst dabei diese Parameter. Eine Bohrspitze kann z. B. zur Reduzierung dieser Abstände führen. Üblicherweise sind diese Parameter in Abhängigkeit vom Befestiger-Durchmesser geregelt. Dabei können geringe Rand- und Achsabstände zu einer Reduzierung der Bauteilabmessungen führen und haben somit einen Einfluss auf die Materialkosten und die Wirtschaftlichkeit des gesamten Bauprojekts.

RoofNav

RoofNav ist eine kostenlose Datenbank des Produktprüfungs- und Zertifizierungsprogramms FM Approvals. Sie enthält sämtliche Baustoffe und -produkte im Bereich Dachbau mit der Zertifizierung „FM Approved“. Darüber hinaus bietet sie Zugang zu allen dachbezogenen Informationen aus dem FM Approvals „Leitfaden für die Zulassung“ sowie den Installationsempfehlungen der relevanten FM Global Datenblätter zur Schadensprävention.

Rückdrehsicherheit

Die Rückdrehsicherheit einer Schraube gewährleistet, dass sich eine eingedrehte Schraube nicht durch unbeabsichtigtes Zurückdrehen aufgrund von Vibrationen, thermischen Längenänderungen der Bauteile oder durch (pulsierend) auftretende Windlasten wieder löst.

Sacklochbohrung

Eine Sacklochbohrung zeichnet sich dadurch aus, dass sie das Bauteil nicht vollständig durchdringt. In der Regel dienen Sacklöcher der Befestigung oder Arretierung von Bauteilen mittels Schrauben oder Stiften. Sie werden u. a. zur verdeckt liegenden Befestigung vorgehängter hinterlüfteter Fassaden (VHF) eingesetzt. Die Sacklochbohrung erfordert keine Spezialwerkzeuge und ist im Vergleich zur Hinterschnittbohrung zeit- und kostensparend.

Saumbefestigung

Die Saumbefestigung ist eine Methode zur mechanischen Flachdachbefestigung, bei der die Befestiger für die lose verlegten Dachabdichtungsbahnen im überdeckten Dachbahnenrand gesetzt werden. Durch das anschließende Verschweißen der nachfolgenden Dachbahn wird das Flachdach abgedichtet. Im Vergleich zur Feldbefestigung ist die erforderliche Überlappung der Dachbahnen deutlich höher, da die Lastverteilteller bzw. Köpfe der Tüllen überdeckt werden müssen und zusätzlich eine ausreichend große Breite zur fachgerechten Verschweißung erforderlich ist.

Scheibenwirkung

Eine Scheibe im Sinne der technischen Mechanik ist ein ebenes Flächentragwerk zur Aufnahme von Kräften in der Ebene. In der Bautechnik hat ein flächiges Bauteil Scheibenwirkung, wenn es diese Kräfte aufnehmen und sicher ableiten kann, ohne gravierende Schäden oder Verformungen davonzutragen. Dies ist z. B. der Fall bei Decken aus Stahlbetonplatten.

Bei der Konstruktion von Regalsystemen und Stahlbühnen wird dies bei der Befestigung von Holzspanplatten mithilfe von Flügelbohrschrauben oft genutzt, um die darunterliegende Stahlunterkonstruktion durch die Scheibenwirkung zusätzlich auszusteifen.

Schraubanker (selbstschneidend)

Schraubanker sind Befestiger zur Verankerung von Lasten, in der Regel auf Betonuntergründen. Ihre Belastbarkeit ist größenabhängig und beträgt u. U. mehrere Tonnen. Selbstschneidende Schraubanker verfügen über eine Funktionsspitze, die sich beim Setzen selbsttätig in ein vorgebohrtes Loch in den Untergrund furcht und dabei ein Innengewinde formt. Aufgrund ihrer einfachen, effizienten Montage sind sie ausgesprochen wirtschaftlich.

Setzautomat/-gerät

Setzautomaten – auch Setzgeräte genannt – ermöglichen ein schnelles und besonders wirtschaftliches Setzen von Kombinationen aus Lastverteiltellern und magazinierten Befestigern bzw. Tüllen mit vormontierten Befestigern. Gerade bei großen Bauvorhaben können diese Geräte Verarbeiter entlasten und erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen ermöglichen.

Spanlos

Spanlose Befestigungsverfahren verringern die Entwicklung von Bohrspänen auf der Oberfläche des zu befestigenden Bauteils und damit deren Beschädigung sowie die Bildung von Korrosion. Hierzu sind sie mit einer speziell geformten Verdrängungsspitze ausgestattet. Durch den Verzicht auf die bei anderen Verfahren erforderliche Reinigung sorgen sie für Zeit- und Kosteneinsparungen.

Stahlqualität

Die Stahlqualität beschreibt die spezifischen Eigenschaften eines Stahls und ist in der Norm EN 10027 definiert. Die Stahlqualität hängt von der Zusammensetzung und thermischen Behandlung des Ausgangsmaterials ab. Maßgeblich zur Bestimmung der für ein Bauprojekt erforderlichen Stahlqualität ist u. a. der Einsatzzweck. Meist werden im Bauwesen Stähle von mäßiger Festigkeit verwendet, die sich durch ihre hohe Korrosionsresistenz und geringe Umformbarkeit auszeichnen.

Stützgewinde

Befestiger mit Unterkopf- bzw. Stützgewinde sind unmittelbar unterhalb vom Befestigerkopf mit einem zusätzlichen Gewinde ausgestattet. Zwischen Stütz- und Hauptgewinde befindet sich eine gewindefreie Zone. Das Stützgewinde stellt die sichere Fixierung des oberen Bauteils unterhalb vom Schraubenkopf sicher. Befestiger mit Stützgewinde kommen u. a. bei der Befestigung von Sandwichelementen auf Stahl- und Holzunterkonstruktionen zur Anwendung. Im Holzbau kommen Stützgewinde immer dann zum Einsatz, wenn zwei Befestigungsebenen dauerhaft auf Abstand gehalten werden müssen, um ein ungewolltes Zusammendrücken zu verhindern, z. B. bei der Montage von Aufsparrendämmungen oder Holz-Terrassen.

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