Fachbegriffe von T bis Z


Wichtige Schlagworte der Befestigungstechnik


Übersicht ausgewählter Fachbegriffe



Tauglichkeitsprüfung

Tauglichkeitsprüfungen dienen als wichtiger Anhaltspunkt für die Wahl des geeigneten Befestigers. Mit ihrer Hilfe lässt sich die anzusetzende Bemessungslast bestimmen. Hierzu erfolgt zunächst eine detaillierte Betrachtung der Unterkonstruktion. Insbesondere bei schwierigen Untergründen mit geringer Tragfähigkeit, so z. B. Bims- oder Porenbeton, ist die Durchführung einer Tauglichkeitsprüfung dringend zu empfehlen.

T-Fix-Wert

Der T-Fix-Wert bezeichnet die Dicke des zu befestigenden Bauteils (Bauteil I) einschließlich Dichtband. Der Wert definiert so die minimale und maximale Dicke dieses Bauteils.

Tiefenanschlag

Beim Einsatz von Bohrschrauben ermöglicht der Tiefenanschlag die Kontrolle der Einschraubtiefe. Die technische Umsetzung des Tiefenanschlags kann variieren und z. B. mithilfe von verstellbaren Stahlstäben oder direkt auf den Schraubeinsatz montierten Tiefenstellringen erfolgen.

T-Profil

Ein T-Profil – auch T-Träger – ist ein stabförmiges Bauteil aus Metall mit T-förmigem Querschnitt. Dabei wird der quer verlaufende Teil als Flansch oder Gurt bezeichnet, das senkrechte Mittelstück als Steg. T-Profile werden in den Unterkonstruktionssystemen vorgehängter hinterlüfteter Fassaden als Direktbefestiger, Distanzunterkonstruktion oder Basiskonstruktion verwendet und dienen der optimierten Lastabtragung.

Tragprofil

Zum Ausgleich der Temperaturschwankungen, denen Fassaden und ihre Baumaterialien ausgesetzt sind, werden vorgehängte hinterlüftete Fassaden mithilfe von Tragprofilen an einem Wandhalter befestigt. Als Festpunkt trägt er vertikale Lasten wie das Eigengewicht der Fassadenplatte zuverlässig ab. Das erlaubt das temperaturbedingte Zusammenziehen und Ausdehnen des Profils ohne optische Einbußen in Form von Beulen oder Dellen.

Tülle

Tüllen dienen zur Befestigung von Dachabdichtung und Wärmedämmung auf Flachdächern und kommen bei der Saum- und Feldbefestigung zur Anwendung. Sie bestehen aus hochwertigem Kunststoff und nehmen je einen Befestiger auf. Insbesondere justierbare Tüllen-Befestiger-Kombinationen bieten gegenüber der Befestigung ohne Tüllen deutliche Vorteile bei der Realisierung hoher Dachaufbauten mit Gefälledämmung. Hier kommen Verarbeiter mit einer geringen Anzahl an Varianten aus. Besonders schnell und effizient ist der Einsatz magazinierter Tüllen-Befestiger-Kombinationen mithilfe von Setzgeräten.

Untergurtbefestigung

Sandwichelemente und Trapezprofile werden in der Regel per Ober- oder Untergurtbefestigung mit der Unterkonstruktion verbunden. Als Untergurt wird der untere waagerechte Teil eines Trapez- oder Sandwichprofils bezeichnet. Verschraubungen im Untergurt können wesentlich höhere Kräfte übertragen, da die Einleitung direkt in die Unterkonstruktion erfolgt. Vorteil der Untergurtbefestigung sind die im Vergleich zur Obergurtbefestigung niedrigeren Kosten.

Unterkonstruktion

Bei zweischalig konstruierten Fassaden, z. B. vorgehängten hinterlüfteten Fassaden, wird die Verkleidung an einer Unterkonstruktion aus Aluminium, Stahl, Edelstahl oder Holz befestigt. Diese Unterkonstruktion wird auf der tragenden Gebäudewand fest verankert. Unterkonstruktionen dienen darüber hinaus der sicheren Abtragung von Eigen- und Windlasten in den Untergrund.

Unterkopfgewinde

Befestiger mit Unterkopf- bzw. Stützgewinde sind unmittelbar unterhalb vom Befestigerkopf mit einem zusätzlichen Gewinde ausgestattet. Zwischen Stütz- und Hauptgewinde befindet sich eine gewindefreie Zone. Das Stützgewinde stellt die sichere Fixierung des oberen Bauteils unterhalb vom Schraubenkopf sicher. Befestiger mit Stützgewinde kommen u. a. bei der Befestigung von Sandwichelementen auf Stahl- und Holzunterkonstruktionen zur Anwendung. Im Holzbau kommen Stützgewinde immer dann zum Einsatz, wenn zwei Befestigungsebenen dauerhaft auf Abstand gehalten werden müssen, um ihr ungewolltes Zusammendrücken zu verhindern, z. B. bei der Montage von Aufsparrendämmungen oder Holz-Terrassen.

Unterkopfgeometrie

Die Unterkopfgeometrie eines Befestigers zählt zu den maßgeblichen Faktoren für die Montagequalität. In Abhängigkeit von ihrer spezifischen Konstruktion beeinflusst sie u. a. die Setz- und Losdrehsicherheit, trägt zur Vermeidung aufgerissener Oberflächen in Holz und Holzwerkstoffen bei oder vermeidet die Beschädigung von Metallbauteilen im Zuge der Montage.

Unterkopfschneidring

Als Unterkopfschneidring bezeichnet man eine Schneidkante an der Unterseite eines Befestigerkopfs. Derartige Lösungen erlauben die einfache, sichere Montage von Aluminiumverbundkassetten für vorgehängte hinterlüftete Fassaden. Die Schutzfolie kann während der Montagearbeit auf der Platte verbleiben, da der Unterkopfschneidring im Anschluss an die Befestigung das einfache, rückstandsfreie Entfernen ermöglicht. Das gewährleistet optisch einwandfreie Ergebnisse.

U-Wert

Der U-Wert (früher k-Wert) oder Wärmedurchgangskoeffizient beschreibt den Wärmedurchgang durch ein Bauteil und gibt so indirekt Aufschluss über seine Dämmeigenschaften. Dabei gibt der Wert die Wärme an, die bei einem spezifischen Temperaturgefälle zwischen Außen- und Innenseite pro Quadratmeter durch das Bauteil strömt. Je niedriger der U-Wert ist, desto besser ist die Dämmwirkung des Bauteils. Der U-Wert wird von der Wärmeleitfähigkeit und Dicke der im Bauteil verwendeten Materialien, aber auch von der Bauteilgeometrie bestimmt. Er wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin angegeben – beispielsweise 2,5 W/(m²·K).

Vorbohrdurchmesser

Beim Vorbohren werden die zu verbindenden Bauteile zunächst mit einem Loch versehen. Zur Gewährleistung einer sicheren Verbindung muss dieses einen geringeren Durchmesser als der Gewinde-Außendurchmesser des Befestigers haben. Welcher Vorbohrdurchmesser im konkreten Anwendungsfall erforderlich ist, hängt sowohl von Art und Abmessung des Befestigers als auch von Material und Funktion der Bauteile ab. Meist liegt der Vorbohrdurchmesser im Bereich des Kerndurchmessers (oder auch Innendurchmesser) eines Befestigers.

Wandhalter

Wandhalter sind ein wesentlicher Bestandteil der Unterkonstruktion vorgehängter hinterlüfteter Fassaden. Sie werden in der Regel aus Aluminium oder Edelstahl A4 gefertigt. Wandhalter aus Aluminium werden aus Strangpressprofilen geschnitten und gelocht, Edelstahl-Wandhalter hingegen aus Tafeln oder vom Coil geschnitten, gelocht und gekantet. Im Bauuntergrund befestigt, leiten sie die Lasten der Fassade zuverlässig ab. Mithilfe zusätzlicher Thermostops können sie zudem der Bildung von Wärmebrücken entgegenwirken. Weit verbreitet sind L-Wandhalter. In Abhängigkeit von den konkreten bauphysikalischen Anforderungen kann jedoch der Einsatz anderer Geometrien sinnvoll sein.

Wärmedämmung

Die Wärmedämmung dient zur Reduzierung der Wärmeverluste eines Gebäudes, schont Umwelt und Ressourcen und trägt zur Verhinderung von bauphysikalischen Schäden wie Schimmel und Feuchtigkeit bei. Der Wärmedurchgang durch ein Bauteil wird durch den U-Wert – auch Wärmedurchgangskoeffizient – beschrieben. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Dämmwirkung.

Wärmeleitwert (gering/niedrig)

Der Wärmeleitwert eines Baustoffs gibt Auskunft über seine Eignung zur Wärmedämmung. Je niedriger der Wärmeleitwert, desto höher ist das Dämmvermögen. Für Dämmstoffe mit niedrigem Wärmeleitwert ist folglich eine geringere Dämmstärke ausreichend.

Windlastberechnung

Die Windlastberechnung dient dem Nachweis der fachgerechten Sicherung des Flachdachs gegen die einwirkenden Windkräfte. Zur Ermittlung werden zum einen natürliche Faktoren wie Windlastzone, Geländekategorie und Windgeschwindigkeit herangezogen. Ergänzend finden bauliche Aspekte wie Höhe, Form und Baustoffe des Dachs Berücksichtigung. Da Flachdächer insbesondere in den Eck- und Randbereichen einer hohen Sogwirkung ausgesetzt sind, ist die Sicherung von Dachabdichtung und Wärmedämmung gegen Windkräfte essenziell.

Zink-Aluminium-Beschichtung

Die Zink-Aluminium-Beschichtung ist eine Legierung zum Schutz von Stahlbauteilen und Befestigern vor Korrosion und bringt bei hochfesten Stahlsorten wie galvanischen Zinkschichten nicht die Gefahr der Wasserstoff-Versprödung mit sich. Zu ihren Vorteilen zählen ein sehr guter Korrosionsschutz, Temperaturbeständigkeit und ihr Widerstand gegen chemische Einflüsse.

Zugfestigkeit

Die Zugfestigkeit ist ein Kennwert für die Festigkeit eines Werkstoffs. Sie definiert die maximale mechanische Zugspannung, der ein Werkstoff standhält, d. h. die Beanspruchung eines Körpers infolge einer Belastung von außen. Ein Überschreiten der maximalen Zugfestigkeit führt je nach Werkstoff zu Dehnen, Verformen, Brechen oder Reißen. Neben der Festigkeit des Werkstoffs ist die Haltekraft des Gewindes im Bauteil gegen Herausziehen von großer Relevanz für die Bemessung der statischen Eigenschaften.

Zugtragfähigkeit

Im Allgemeinen zeigen Auszugswerte von Befestigern, in welcher Höhe Lasten in den Befestigungsuntergrund eingeleitet werden können. Im Detail können sich die Angaben und deren Bestimmung jedoch je nach Anwendung unterscheiden. Auszugswerte bzw. Zugtragfähigkeitswerte werden in der Regel in kN (Kilonewton) angegeben.

So beschreibt der charakteristische Wert der Zugtragfähigkeit (NR,k) im Metallleichtbau den kleinsten Wert aus der Auszugtragfähigkeit des Befestigers aus Bauteil II und der Durchknöpftragfähigkeit des Befestigers durch Bauteil I.

Im Bereich der mechanischen Flachdachbefestigung wiederum spielen Auszugswerte und deren Ermittlung durch Tauglichkeitsprüfungen auf der Baustelle häufig eine wichtige Rolle bei Sanierungsmaßnahmen. Diese bewerten dann ausschließlich den Auszug, die Auszugtragfähigkeit aus dem Untergrund, ohne dass darin z. B. Überknöpfwerte zwischen Befestigerkopf und Lastverteilteller oder Tülle einfließen.

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